Mit Präzision und Geschwindigkeit gegen Krebs
Neuer Linearbeschleuniger im MVZ Strahlentherapie am St. Ansgar Krankenhaus verbessert Heilungschancen
06.11.2023
Höxter. Für Patienten mit einer Krebs-Erkrankung ist eine gezielte Bestrahlung der Tumoren eines der wichtigsten Ziele, um zwar die betroffenen Zellen, aber kein gesundes Gewebe zu zerstören. Der neue Linearbeschleuniger des MVZ Strahlentherapie am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter ermöglicht eine hochpräzise Behandlung, weniger Nebenwirkungen und damit verbesserte Heilungschancen.
„Er ist das neue Herzstück unserer Praxis. Mit ihm können wir die Strahlentherapie für unsere Patienten so verträglich wie möglich gestalten“, sagt Chefarzt Dr. Stephan Christoph. Dank des so genannten On-Board-Imaging-Systems mit eigenem im Gerät integrierten CT kann die Positionierung des Patienten exakt bestimmt und die zu bestrahlenden Stellen genauer und schneller erreicht werden. „Bei jeder Abweichung der Lagerung, etwa durch Atmungsbewegungen, meldet sich das System und es kann sofort korrigiert werden“, ergänzt Mohammed Nachit, Medizinphysiker im MVZ Strahlentherapie. Die verbesserte Bildgebung mit beispielsweise deutlicher Kontrastierung des Weichgewebes, ermöglicht eine Konzentration auf das erkrankte Gewebe. Für die Patienten ist das ein großes Plus an Sicherheit.
Der neue Linearbeschleuniger bietet demnach nicht nur eine hochpräzise Bestrahlung der Krebszellen, sondern ermöglicht zudem eine schnellere Behandlung. Dr. Christoph: „Die Therapie erfolgt mit einer höheren Strahlendosis pro Sekunde, außerdem wird die tägliche Dosis während der Bewegung des Bestrahlungsgerätes um den Patienten in VMAT-Technik angepasst. Damit verkürzt sich die Dauer einer Sitzung deutlich. Für die Patienten bedeutet das, dass sie weniger Zeit in der Praxis verbringen müssen und damit an Lebensqualität gewinnen.“ Diese moderne Behandlungstechnik wird von den gleichzeitig neu installierten Programmen zur Bestrahlungsplanung der neusten Generation ermöglicht.
„Ein großer Teil unserer Patienten ist an Tumoren der Brust, der Prostata, des Kopf-Halsbereiches oder an Metastasen erkrankt“, sagt Dr. Stephan Christoph, „daneben therapieren wir vor allem bösartige Tumore des Gehirns, der Lunge, der Verdauungsorgane und des Unterleibes.“ In den allermeisten Fällen kann die Strahlentherapie ambulant erfolgen, ergänzt der Chefarzt.
Etwa 75 Prozent der Patienten mit bösartigen Erkrankungen benötigen für ihre Heilung oder die Linderung der Beschwerden eine solche Behandlung. Mit fünf Betten, die gemeinsam mit der Klinik für Onkologie am St. Ansgar Krankenhaus der KHWE betreut werden, ist auch eine stationäre Behandlung möglich.
Neben der Tumortherapie kommt die Bestrahlung auch bei schmerzhaften orthopädischen, sogenannten gutartigen, Erkrankungen zur Anwendung, beispielsweise bei Fersensporn, Schultersteife oder Arthrosen.